Burnout Krankschreibung - Dauer & was du wissen musst

Burnout ist ein echtes Problem, da berufliche Anforderungen immer weiter steigen und die Grenze zwischen Job und Privatleben verwischt. Laut einer Studie leidet jeder vierte Arbeitnehmer in Deutschland zumindest zeitweise unter Burnout-Symptomen. Ab wann ist eine Krankschreibung bei Burnout nötig? Wenn ja, wie lange kann sie dauern und was müssen die Betroffenen und Arbeitgeber wissen? In diesem Artikel finden Sie die wichtigsten Informationen zur Burnout-Krankschreibung, die beantworten können.
Was ist Burnout? Ein Überblick
Burnout ist ein Zustand völliger emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung, der mit anhaltendem Stress oder übermäßigen Anforderungen verbunden ist und sich nicht nach einem Wochenende zur Erholung von selbst beseitigen lässt. Burnout-Symptome entwickeln sich allmählich über Zeiträume von Monaten oder sogar Jahren. Bei Frauen können die Anzeichen eines Burnouts anders sein als bei Männern. Während Männer häufiger Wut oder Zynismus ausdrücken, ziehen sich Frauen zurück oder erkranken körperlich, leiden unter chronischer Müdigkeit oder Schlaflosigkeit.
Burnout-Krankschreibung: Wann und wie erfolgt sie?
Eine Burnout-Krankschreibung erfolgt normalerweise dann, wenn die Symptome so stark sind, dass du nicht mehr arbeiten kannst oder es sogar schädlich für deine Gesundheit wäre. Aber wer darf eigentlich ein Burnout diagnostizieren und eine Krankschreibung ausstellen?
Grundsätzlich kann jeder Arzt – ob Hausarzt oder Facharzt – eine vorläufige Burnout-Diagnose stellen und dich krankschreiben. Für eine gründliche Diagnose und längerfristige Behandlung sind aber meist Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie oder psychologische Psychotherapeuten zuständig. Diese Experten können das Krankheitsbild genauer betrachten und von ähnlichen Erkrankungen wie Depression unterscheiden.
Bei einer Krankmeldung wegen Burnout fragen sich viele Betroffene: Was sage ich meinem Arbeitgeber? Rechtlich musst du deinem Arbeitgeber keine Details über deine Diagnose mitteilen. Auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, die du deinem Arbeitgeber gibst, steht in der Regel keine Diagnose, sondern nur die Information über die Arbeitsunfähigkeit und wie lange sie voraussichtlich dauert.
Was ist während einer Burnout-Krankschreibung erlaubt? Diese Frage beschäftigt viele Betroffene. Im Grunde dient die Krankschreibung deiner Genesung, daher solltest du Aktivitäten vermeiden, die deine Heilung stören könnten. Spaziergänge, leichte körperliche Aktivität und Entspannungsübungen sind nicht nur erlaubt, sondern sogar gut für dich. Auch soziale Kontakte können hilfreich sein, solange sie nicht belastend wirken. Wichtig ist, auf deine eigenen Grenzen zu achten und dich nicht durch zu viele Aktivitäten zusätzlich zu stressen.
Auswirkung der Krankschreibung auf Arbeit und Alltag
Eine Krankschreibung wegen Burnout bringt große Veränderungen im Berufs- und Privatleben mit sich. Für viele Betroffene bedeutet sie zunächst eine willkommene Auszeit vom stressigen Arbeitsalltag, gleichzeitig kann sie aber auch Ängste und Unsicherheiten auslösen.
Finanziell sind Arbeitnehmer in Deutschland erst einmal durch die Lohnfortzahlung für bis zu sechs Wochen abgesichert. Danach übernimmt die Krankenkasse mit dem Krankengeld, das etwa 70% des normalen Nettolohns beträgt. Diese finanzielle Absicherung ist wichtig, damit du dich voll auf deine Genesung konzentrieren kannst, ohne dir Geldsorgen machen zu müssen.
Bei längeren Burnout-Erkrankungen stellt sich oft die Frage, wie man trotz Krankschreibung wieder ins Arbeitsleben zurückkehren kann. Manchmal ist eine schrittweise Wiedereingliederung, das sogenannte „Hamburger Modell“, eine gute Option. Dabei kehrst du mit reduzierter Stundenzahl an deinen Arbeitsplatz zurück und steigerst langsam deine Arbeitszeit. Während dieser Phase bleibst du krankgeschrieben und bekommst weiterhin Krankengeld.
Auch Arbeitgeber haben bei einem Burnout bestimmte Pflichten. Die Burnout-Arbeitgeber-Pflicht umfasst unter anderem das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM), das nach mehr als sechs Wochen Arbeitsunfähigkeit gesetzlich vorgeschrieben ist. Dabei sollen gemeinsam mit dir Maßnahmen entwickelt werden, um deine Arbeitsunfähigkeit zu überwinden und neue Erkrankungen zu verhindern. Das kann zum Beispiel die Anpassung deines Arbeitsplatzes, flexible Arbeitszeiten oder eine vorübergehende Reduzierung deiner Arbeitsbelastung sein.
Im Alltag bedeutet eine Burnout-Krankschreibung, dass du lernen musst, auf deine Bedürfnisse zu achten und Grenzen zu setzen. Die gewonnene Zeit sollte bewusst für Erholung, Therapie und den Aufbau neuer, gesünderer Verhaltens- und Denkmuster genutzt werden. Das kann anfangs schwierig sein, besonders wenn du es gewohnt bist, ständig aktiv zu sein und viel zu leisten.
Strategien zur Bewältigung und Vorbeugung von Burnout

Die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach einem Burnout ist ein wichtiger, aber auch herausfordernder Schritt auf dem Weg der Genesung. Dieser Übergang sollte gut überlegt und schrittweise erfolgen, um langfristig wieder einsteigen zu können und Rückfälle zu vermeiden.
Nach einem Burnout wieder arbeiten zu können, erfordert oft eine Anpassung der Arbeitsbedingungen und deines eigenen Arbeitsverhaltens. Ein bewährter Ansatz ist die stufenweise Wiedereingliederung, bei der du zunächst mit weniger Wochenstunden anfängst und dann langsam steigerst. Dieser Prozess dauert typischerweise sechs bis zwölf Wochen und wird idealerweise von Ärzten und Therapeuten begleitet.
Manche Arbeitnehmer fühlen sich schon nach kurzer Zeit wieder fit und überlegen, nach Burnout bereits nach 2 Wochen wieder zu arbeiten. Experten raten jedoch zur Vorsicht bei einer zu frühen Rückkehr. Die erste Besserung nach einer kurzen Pause kann trügerisch sein, da die tieferen Ursachen des Burnouts in so kurzer Zeit meist nicht ausreichend bearbeitet werden konnten. Eine verfrühte Rückkehr birgt das Risiko, schnell wieder in alte Muster zu fallen und einen Rückfall zu erleiden.
Vor der Wiederaufnahme der Arbeit kann ein Gespräch mit deinem Chef oder der Personalabteilung hilfreich sein, um mögliche Anpassungen deines Arbeitsplatzes oder deiner Aufgaben zu besprechen. Dazu können flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Möglichkeiten oder eine vorübergehende Reduzierung deiner Verantwortlichkeiten gehören. Es ist wichtig, diese Veränderungen nicht als Schwäche zu sehen, sondern als notwendige Maßnahme für eine nachhaltige Rückkehr.
Auch deine eigene Einstellung zur Arbeit sollte überdacht werden. Viele Burnout-Betroffene neigen dazu, sich über ihre Leistung zu definieren und ihren Selbstwert hauptsächlich aus beruflichem Erfolg zu ziehen. Eine gesündere Balance zwischen Arbeit und Privatleben sowie realistische Ziele sind entscheidend, um nach der Rückkehr nicht wieder in die Burnout-Spirale zu geraten.
Eine erfolgreiche Wiedereingliederung braucht Zeit und Geduld. Es ist normal, dass in den ersten Wochen nach der Rückkehr deine Belastbarkeit noch eingeschränkt ist und die volle Leistungsfähigkeit erst allmählich zurückkommt. Diese Anpassungsphase solltest du mit Verständnis für dich selbst und ohne zu hohen Leistungsdruck durchlaufen.
Wie lange kann der Hausarzt wegen Burnout krankschreiben?
Die Frage, wie lange ein Hausarzt bei einem Burnout krankschreiben kann, beschäftigt viele Betroffene. Grundsätzlich gibt es keine gesetzlich festgelegte Obergrenze für die Dauer einer Krankschreibung bei Burnout. Die Länge richtet sich vielmehr nach deinem individuellen Gesundheitszustand und deinem Genesungsverlauf.
In der Praxis stellen Hausärzte zunächst meist eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für ein bis zwei Wochen aus. Nach Ablauf dieser Zeit erfolgt eine neue Beurteilung der Situation. Bei einem Burnout, der eine ernsthafte psychische Erschöpfung darstellt, ist es aber nicht ungewöhnlich, dass du über einen längeren Zeitraum krankgeschrieben werden musst.
Der Hausarzt kann die Krankschreibung bei anhaltenden Symptomen mehrfach verlängern. Bei einer Arbeitsunfähigkeit, die über sechs Wochen hinausgeht, endet die Lohnfortzahlung durch deinen Arbeitgeber, und die Krankenkasse übernimmt mit dem Krankengeld. Diese Umstellung erfordert in der Regel eine genauere Begründung der Arbeitsunfähigkeit und kann mit zusätzlichen Untersuchungen oder dem Besuch bei einem Facharzt verbunden sein.
Wie lange wird man typischerweise wegen Burnout krankgeschrieben? Statistiken zeigen, dass die durchschnittliche Krankschreibungsdauer zwischen einem und drei Monaten liegt. In schweren Fällen kann sie jedoch auch sechs Monate oder länger betragen. Entscheidend für die Dauer ist nicht nur die Schwere der Symptome, sondern auch die Art deiner beruflichen Tätigkeit und deine individuellen Bewältigungsstrategien.
Nach etwa zwölf Wochen Arbeitsunfähigkeit prüft die Krankenkasse in der Regel, ob eine medizinische Rehabilitation sinnvoll sein könnte. Eine solche „Burnout-Kur“ dauert typischerweise drei bis sechs Wochen und kann dazu beitragen, den Genesungsprozess zu beschleunigen und dich auf die Rückkehr ins Arbeitsleben vorzubereiten.
Wichtig zu verstehen: Eine ausreichend lange Krankschreibung bei Burnout ist keine Schwäche, sondern eine notwendige Maßnahme für deine vollständige Genesung. Eine zu frühe Rückkehr an den Arbeitsplatz kann zu einem Rückfall führen und den Genesungsprozess am Ende sogar verlängern statt verkürzen.
Wie sage ich meinem Arzt, dass ich eine Auszeit brauche?
Das Gespräch mit dem Arzt über eine benötigte Auszeit kann für viele Menschen schwierig sein. Oft spielen Schamgefühle, Versagensängste oder die Sorge, nicht ernst genommen zu werden, eine Rolle. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Ärzte regelmäßig mit Burnout-Symptomen zu tun haben und eine professionelle Einschätzung vornehmen können.
Um deinem Arzt mitzuteilen, dass du eine Auszeit vom Job brauchst, hilft eine ehrliche und genaue Beschreibung deiner Symptome. Erkläre konkret, welche körperlichen und psychischen Beschwerden du hast, seit wann sie bestehen und wie sie deinen Alltag und deine Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen. Typische Burnout-Symptome, die du ansprechen kannst, sind anhaltende Erschöpfung, Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit oder emotionale Leere.
Es kann auch sinnvoll sein, dem Arzt zu schildern, welche Belastungen in Job und Privatleben bestehen und was du schon versucht hast, um damit klarzukommen. Mach deutlich, wenn du das Gefühl hast, dass deine Kräfte erschöpft sind und du momentan nicht arbeiten kannst, ohne deine Gesundheit weiter zu gefährden.
Ein guter Einstieg ins Gespräch kann sein:
„Ich fühle mich seit einigen Monaten zunehmend erschöpft und ausgebrannt. Trotz genug Schlaf bin ich ständig müde, kann mich bei der Arbeit kaum konzentrieren, und meine Leistungsfähigkeit hat stark nachgelassen. Ich glaube, ich brauche eine Auszeit, um wieder zu Kräften zu kommen.“
Scheue dich nicht, während des Gesprächs Notizen zu machen oder vorher einen kleinen Spickzettel zu erstellen. Das hilft dir, nichts Wichtiges zu vergessen, besonders wenn du dich wegen deiner Erschöpfung weniger gut konzentrieren kannst.
Falls du befürchtest, dass dein Anliegen nicht ernst genommen wird, kannst du auch direkt um eine gründliche Untersuchung bitten, um körperliche Ursachen für deine Beschwerden auszuschließen. Das unterstreicht, wie ernst die Situation ist, und gibt dem Arzt gleichzeitig die Möglichkeit, ein umfassendes Bild deines Gesundheitszustandes zu bekommen.
Denk daran: Eine Auszeit vom Job bei Burnout ist keine Schwäche, sondern eine verantwortungsvolle Entscheidung für deine Gesundheit. Ein guter Arzt wird das verstehen und dich auf deinem Weg der Genesung unterstützen.
Wie lange darf ein Hausarzt krankschreiben?
Bei psychischen Erkrankungen wie einem Burnout fragen sich viele, wie lange ein Hausarzt eine Krankschreibung ausstellen darf. Grundsätzlich gibt es keine gesetzliche Begrenzung für die Dauer einer Krankschreibung wegen psychischer Beschwerden. Der Hausarzt kann – wie bei körperlichen Erkrankungen auch – die Arbeitsunfähigkeit so lange bescheinigen, wie es aus medizinischer Sicht nötig ist.
In der Praxis stellen Hausärzte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen bei psychischen Problemen zunächst für kürzere Zeiträume aus, meist für ein bis zwei Wochen. Danach wird dein Zustand neu bewertet. Diese schrittweise Vorgehensweise hilft auch dabei, deinen Genesungsverlauf besser zu beobachten und die Behandlung bei Bedarf anzupassen.
Bei länger dauernden psychischen Erkrankungen empfehlen Hausärzte häufig zusätzlich den Besuch bei einem Facharzt für Psychiatrie oder einem Psychotherapeuten. Das ist nicht nur für deine spezialisierte Behandlung wichtig, sondern kann auch die längere Krankschreibung gegenüber der Krankenkasse besser begründen.
Nach sechs Wochen ununterbrochener Krankschreibung endet die Lohnfortzahlung durch deinen Arbeitgeber, und die Krankenkasse übernimmt mit dem Krankengeld. Zu diesem Zeitpunkt prüft die Krankenkasse genauer, ob die Arbeitsunfähigkeit weiterhin besteht und medizinisch begründet ist. Dein Hausarzt muss dann detailliertere Informationen zur Diagnose und Prognose liefern.
Bei längeren psychischen Erkrankungen von mehr als zwölf Wochen kann der Medizinische Dienst der Krankenkasse (MDK) eingeschaltet werden, um die Arbeitsunfähigkeit zu überprüfen. In solchen Fällen ist es hilfreich, wenn neben dem Hausarzt auch ein Facharzt bestätigt, dass die weitere Krankschreibung notwendig ist.
Es ist wichtig zu verstehen, dass eine längere Krankschreibung bei einem Burnout keine Seltenheit ist. Die Statistik zeigt, dass Betroffene durchschnittlich zwischen sechs und zwölf Wochen krankgeschrieben sind, in schweren Fällen kann es aber auch deutlich länger sein. Die Dauer hängt stark von deinem individuellen Krankheitsverlauf, dem Erfolg der Therapie und der Art deiner beruflichen Belastung ab, zu der du zurückkehren wirst.
Dein Hausarzt orientiert sich bei seiner Entscheidung über die Dauer der Krankschreibung also in erster Linie an deinem Gesundheitszustand und nicht an formalen Zeitvorgaben. Das Ziel ist immer eine nachhaltige Genesung, die dir eine dauerhafte Rückkehr ins Arbeitsleben ermöglicht, ohne dass du schnell wieder einen Rückfall erleidest.
Was macht der Hausarzt bei Burnout?
Der Hausarzt spielt eine wichtige Rolle bei der ersten Erkennung eines Burnout-Syndroms. Als Allgemeinmediziner ist er oft die erste Anlaufstelle für Patienten mit Erschöpfungssymptomen, die diese vielleicht noch gar nicht selbst als Burnout einordnen können.
Zunächst wird der Hausarzt ein ausführliches Gespräch mit dir führen, um deine Symptome und deren Entwicklung zu verstehen. Er fragt nach typischen Anzeichen eines Burnouts wie anhaltender Erschöpfung, emotionaler Distanz, nachlassender Leistungsfähigkeit oder Schlafstörungen. Auch körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme oder Herzrasen können mit einem Burnout zusammenhängen und werden daher erfasst.
Ein wichtiger Teil der ärztlichen Untersuchung ist der Ausschluss anderer Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen. Der Hausarzt wird in der Regel eine körperliche Untersuchung und vielleicht Bluttests durchführen, um organische Ursachen wie eine Schilddrüsenunterfunktion, Blutarmut oder andere Erkrankungen auszuschließen.
Die Frage, wer Burnout offiziell diagnostiziert, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Streng genommen ist „Burnout“ keine eigenständige Diagnose im internationalen Klassifikationssystem für Krankheiten (ICD-10), sondern wird unter Z73.0 als „Ausgebranntsein“ oder „Zustand der totalen Erschöpfung“ geführt. In der Praxis wird Burnout oft als Zusatzdiagnose verwendet, während die Hauptdiagnose beispielsweise eine Anpassungsstörung, Depression oder Angststörung sein kann.
Sowohl Hausärzte als auch Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie oder psychologische Psychotherapeuten können eine Burnout-Problematik diagnostizieren. Bei komplizierteren Fällen oder wenn eine längere Behandlung nötig erscheint, wird der Hausarzt dich normalerweise zu einem Facharzt oder Psychotherapeuten überweisen.
Nach der Diagnose berät der Hausarzt über Behandlungsmöglichkeiten. Je nach Schweregrad kann das von einer kurzen Krankschreibung und Tipps zur Stressreduktion bis hin zu Medikamenten (etwa bei begleitender Depression oder Schlafproblemen) und der Überweisung zu einer Psychotherapie reichen. Auch die Möglichkeit einer Reha-Maßnahme kann besprochen werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der hausärztlichen Betreuung ist die kontinuierliche Begleitung während deiner Genesung. Durch regelmäßige Gespräche kann der Hausarzt deinen Fortschritt beurteilen und bei Bedarf die Behandlungsstrategie anpassen. Diese kontinuierliche Betreuung ist besonders wertvoll, da der Hausarzt dich und deine Lebenssituation oft schon länger kennt und Veränderungen gut einschätzen kann.
Wie vermeide ich ein Burnout?
Die Prävention eines Burnouts beginnt damit, dass du deine eigenen Grenzen und Bedürfnisse wahrnimmst. Im hektischen Alltag werden Warnsignale von Körper und Psyche oft überhört, bis es zu spät ist. Eine achtsame Selbstwahrnehmung ist daher der erste Schritt, um Erschöpfung vorzubeugen.
Eine gesunde Work-Life-Balance ist entscheidend für die Burnout-Prävention. Das bedeutet nicht nur, genug Freizeit einzuplanen, sondern diese auch bewusst zu gestalten. Aktivitäten, die dir Freude bereiten und zur Erholung beitragen, sollten regelmäßig Teil deines Alltags sein. Dazu gehören Bewegung, kreative Hobbys oder soziale Kontakte außerhalb der Arbeit.
Klare Grenzen im Berufsleben sind ein weiterer wichtiger Faktor. Lerne, „Nein“ zu sagen, wenn zusätzliche Aufgaben dich überfordern würden. Sprich offen mit Vorgesetzten und Kollegen über realistische Zeitpläne für Projekte. Die Fähigkeit, Aufgaben abzugeben oder um Hilfe zu bitten, ist keine Schwäche, sondern zeigt professionelles Selbstmanagement.
Regelmäßige Pausen während des Arbeitstags fördern deine Konzentration und Produktivität. Die Pomodoro-Technik, bei der du 25 Minuten konzentriert arbeitest und dann kurz pausierst, hat sich für viele als wirksam erwiesen. Auch eine bewusste Mittagspause, am besten mit etwas Bewegung an der frischen Luft, kann dir neue Energie geben.
Viele Betroffene fragen sich: Wann wird es bei einem Burnout besser? Bei der Prävention gilt: Je früher du gegensteuert, desto schneller kann eine Besserung eintreten. Erste Anzeichen wie ständige Müdigkeit, Gereiztheit oder Konzentrationsprobleme solltest du ernst nehmen. In diesem frühen Stadium können schon kleine Änderungen im Alltag helfen, eine Verschlechterung zu verhindern.
Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung, Meditation oder Yoga spielen eine unterstützende Rolle. Diese Methoden helfen, Stress abzubauen und deine Selbstwahrnehmung zu verbessern. Schon 10-15 Minuten täglich können einen spürbaren Effekt haben und sollten idealerweise zur festen Gewohnheit werden.
Die Pflege guter Beziehungen bietet emotionalen Rückhalt und kann als Puffer gegen Stress wirken. Ein vertrauensvolles Gespräch mit Freunden oder Familie über berufliche Belastungen kann neue Perspektiven eröffnen und dir das Gefühl geben, mit Problemen nicht allein zu sein.
Nicht zuletzt ist Selbstfürsorge zentral. Ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und der maßvolle Umgang mit Alkohol oder Koffein unterstützen deine körperliche und psychische Widerstandskraft. Auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können dazu beitragen, gesundheitliche Probleme früh zu erkennen und zu behandeln.
Präventionsmaßnahmen sollten nicht erst dann ergriffen werden, wenn bereits Erschöpfungssymptome auftreten. Eine ständige Achtsamkeit für dein Wohlbefinden und regelmäßiges Nachdenken über deine persönlichen Stressfaktoren können dir helfen, ein gesundes Gleichgewicht zu halten und einem Burnout vorzubeugen.
Arbeitgeber bei Krankschreibung über Burnout informieren …
Die Frage, ob und wie du deinen Arbeitgeber über eine burnout-bedingte Krankschreibung informieren solltest, beschäftigt viele Betroffene. Rechtlich gesehen musst du deinem Arbeitgeber keine Details zur Diagnose mitteilen. Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung enthält normalerweise keine Angabe zur Erkrankung, sondern bestätigt nur die Arbeitsunfähigkeit und deren voraussichtliche Dauer.
Was solltest du dem Arbeitgeber bei einer Krankmeldung wegen Burnout sagen? Hier gibt es keine allgemeingültige Antwort, denn die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab: deinem Verhältnis zum Chef, der Unternehmenskultur im Umgang mit psychischen Erkrankungen und deiner eigenen Bereitschaft, über die Erkrankung zu sprechen.
Eine offene Kommunikation kann Vorteile haben. Wenn dein Arbeitgeber über die burnout-bedingte Auszeit Bescheid weiß, kann das zu mehr Verständnis führen und die Planung einer schonenden Wiedereingliederung erleichtern. Zudem kann es dem Arbeitgeber ermöglichen, belastende Arbeitsbedingungen zu erkennen und zu verbessern, was nicht nur dir, sondern auch deinen Kollegen zugutekommen kann.
Andererseits gibt es berechtigte Bedenken wegen möglicher Stigmatisierung. Trotz zunehmender gesellschaftlicher Akzeptanz werden psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz oft noch mit Vorurteilen verbunden. Die Sorge vor beruflichen Nachteilen kann daher ein triftiger Grund sein, mit Informationen zurückhaltend umzugehen.
Ein möglicher Mittelweg wäre, von einer „stressbedingten Erschöpfung“ zu sprechen, ohne direkt das Wort „Burnout“ zu verwenden. Das gibt die nötigen Informationen, ohne die vollständige Diagnose preiszugeben.
Für Arbeitgeber von Burnout-betroffenen Mitarbeitern ist es wichtig, sensibel mit der Situation umzugehen. Ein vertrauensvolles Gespräch sollte angeboten, aber nicht erzwungen werden. Arbeitgeber haben hier die Chance, unterstützend zu wirken und gemeinsam mit dem Betroffenen nach Lösungen zu suchen, die eine gesunde Rückkehr an den Arbeitsplatz ermöglichen.
Im Rahmen des betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM), das nach mehr als sechs Wochen Arbeitsunfähigkeit gesetzlich vorgeschrieben ist, kannst du über notwendige Anpassungen am Arbeitsplatz sprechen. Das kann eine schrittweise Wiedereingliederung, flexible Arbeitszeiten oder eine vorübergehende Reduzierung deiner Aufgaben umfassen.
Egal wie viel Information du teilen möchtest, es ist ratsam, während einer längeren Krankschreibung den Kontakt zum Arbeitgeber zu halten. Das macht die spätere Rückkehr leichter und vermeidet unnötige Spannungen. Ein kurzer Anruf oder eine E-Mail ab und zu reicht aus, um zu zeigen, dass du an einer Rückkehr interessiert bist, sobald deine Gesundheit es zulässt.
Krankmelden wegen Erschöpfung - negative Folgen?
Viele Menschen zögern, sich wegen Erschöpfungszuständen krankschreiben zu lassen. Die Angst vor negativen Konsequenzen im Job spielt dabei oft eine große Rolle. Doch welche möglichen Folgen können tatsächlich auftreten und wie bewertet man diese im Vergleich zu den Risiken, die entstehen, wenn man trotz Burnout-Symptomen weitermacht?
Zunächst sollte klar sein: Eine Krankmeldung ist dein gutes Recht als Arbeitnehmer. Niemand sollte sich gezwungen fühlen, krank zur Arbeit zu gehen. Trotzdem machen sich viele Betroffene Sorgen um ihre berufliche Zukunft, etwa über die Reaktion des Chefs, Karrierechancen oder den Erhalt des Arbeitsplatzes.
Ein häufiges Missverständnis betrifft die Frage, was bei einer Burnout-Krankschreibung erlaubt ist. Viele sind unsicher, ob sie während der Krankschreibung das Haus verlassen dürfen oder bestimmte Aktivitäten machen können. Grundsätzlich gilt: Bei einer Burnout-Krankschreibung ist alles erlaubt, was deiner Genesung hilft und sie nicht behindert. Dazu gehören Spaziergänge, leichter Sport oder soziale Kontakte, die dir guttun.
Verboten sind hingegen Tätigkeiten, die deinen Heilungsprozess gefährden könnten oder die den Eindruck erwecken, dass du eigentlich arbeitsfähig bist. Dies könnte im Extremfall als Betrugsversuch angesehen werden und arbeitsrechtliche Folgen haben. Bei Unsicherheiten sprich am besten mit deinem Arzt darüber, welche Aktivitäten förderlich oder zumindest unbedenklich sind.
Aus medizinischer Sicht kann das Ignorieren von Burnout-Symptomen und das Vermeiden einer nötigen Krankschreibung ernste negative Folgen haben. Der Erschöpfungszustand kann sich verschlimmern und zu langfristigen gesundheitlichen Schäden führen. Was anfangs mit einer kurzen Auszeit hätte behoben werden können, kann sich zu einer monatelangen Arbeitsunfähigkeit entwickeln.
Arbeitgeber sind zunehmend sensibilisiert für das Thema psychische Gesundheit am Arbeitsplatz. Viele Unternehmen haben erkannt, dass die Unterstützung betroffener Mitarbeiter nicht nur menschlich richtig ist, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Ein rechtzeitiges Eingeständnis von Erschöpfung kann daher in vielen Fällen auf Verständnis stoßen und gemeinsame Lösungsansätze ermöglichen.
Um mögliche negative Folgen einer burnout-bedingten Krankmeldung zu minimieren, kann es hilfreich sein, offen zu kommunizieren – soweit du dich damit wohlfühlst – und aktiv Vorschläge für deine Rückkehr an den Arbeitsplatz zu machen. Dies zeigt deinem Arbeitgeber, dass es sich um eine vorübergehende Situation handelt und du zurückkehren willst.
Letztendlich sollte deine Gesundheit immer Vorrang haben. Eine rechtzeitige Krankschreibung kann dir helfen, vollständig zu genesen und langfristige Schäden zu vermeiden. Die kurzfristigen beruflichen Bedenken müssen gegen die langfristigen gesundheitlichen Risiken abgewogen werden, die entstehen können, wenn du Warnsignale deines Körpers und deiner Psyche ignorierst.
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