Phasen der Trauer - Wie verläuft der Trauerprozess

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Trauernde Menschen durchlaufen während des Trauerprozesses verschiedene emotionale Phasen, die Psychologen Trauerphasen nennen. Insgesamt geht es beim Trauerprozess darum, mit der Trauer der Hinterbliebenen umzugehen, damit sie nicht verdrängt wird und zu einem chronischen seelischen Problem wird, das beispielsweise zu Depressionen führt. 

Trauer annehmen, Trauer verarbeiten, Trauer verarbeiten, Trauer überwinden:

Das ist der Kern des Trauerprozesses mitsamt seinen Phasen.

Was ist Trauer?

Trauer ist ein natürlicher und unvermeidlicher Teil des menschlichen Lebens. Es ist eine Reaktion auf den Verlust eines geliebten Menschen oder einer wichtigen Beziehung. Trauer äußert sich in einer großen Bedrücktheit, Freudlosigkeit, Mutlosigkeit und depressiver Verstimmung.

Wie wir Trauer erleben und nach außen kommunizieren, ist stark kulturabhängig und wird oft von der Religion beeinflusst. Das Erleben einer Vielzahl von Emotionen wie Verzweiflung, Wut und sogar Taubheit kann von Person zu Person unterschiedlich sein und unterschiedlich lange anhalten. Ein verständnisvolles und unterstützendes Gespräch hilft den Beteiligten oft weiter.

Wenn die Trauerreaktion lange nach dem auslösenden Ereignis anhält und die Intensität der Belastung deutlich von der normalen Trauer abweicht, kann es sich um eine behandlungsbedürftige Störung handeln. Eine abnorme Trauerreaktion wird als Unfähigkeit angesehen, die verschiedenen Stadien des normalen Trauerprozesses zu durchlaufen.

Die Phasen der Trauer - der Trauerprozess

Phase 1 - Nicht-Wahrhaben-Wollen

Die betroffene Person will den Verlust nicht verarbeiten und fühlt sich nicht in der Lage, die Nachricht zu akzeptieren. Betroffene Personen wirken versteinert und gefühllos. Die Routine wird zunächst fassungslos, aber mit einer gewissen Anspannung und Angst durchgeführt. Diese außergewöhnliche Stille kann jederzeit durch heftige Gefühlsausbrüche unterbrochen werden.

Phase 2 - Aufbrechen chaotischer Emotionen

Der emotionale Ausbruch der Trauernden bestimmt die zweite Trauerphase. Dazu gehören nicht nur Wut, Schmerz und Wut, sondern auch Schuldgefühle. Die Nähe zum Verstorbenen beeinflusst die Dauer der Trauer. Je nachdem, ob der oder die Verstorbene eine oder ein Verwandte:r oder flüchtig bekannt war, kann diese Trauerzeit Wochen bis Monate oder sogar Jahre dauern.

Die mit der Trauer einhergehende Gefühlswelt muss zugelassen und nicht verdrängt werden. Dies ist Teil des Trauerprozesses und kann helfen, mit der Trauer umzugehen. Trauerbegleiter müssen die Hinterbliebenen in dieser Zeit des Trauerfalls mitfühlend behandeln und unterstützen.

Phase 3 - Suchen und Sich-Trennen

In dieser Trauerphase steht die Auseinandersetzung mit der verstorbenen Person und deren Tod im Mittelpunkt der Trauerarbeit. An diesem Punkt gehen Trauernde oft an Orte, die sie an den Verstorbenen und an gemeinsame Erlebnisse erinnern. Mit der verstorbenen Person wird ein Dialog geführt, der es den Hinterbliebenen ermöglicht, ihre Trauer zu verarbeiten und langsam Abschied zu nehmen. Die Dauer dieser Phase kann Wochen oder sogar Jahre betragen.

Phase 4 - Neuorganisation

Nachdem Trauernde den Verlust akzeptiert haben, übernehmen sie neue Verantwortungen und Rollen. Neben der spirituellen Veränderung werden auch die mit dem Verstorbenen verbundenen Bräuche neu organisiert. Die betroffene Person wird erneut auf Mitmenschen zugehen. Es lindert den Schmerz um den Verstorbenen, kann ihn aber in manchen Fällen wiederbeleben.

Trauerbewältigung - Was kann helfen?

Wichtig ist, dass die genannten Phasen keine Exaktheit darstellen. Jede:r Trauernde wird auf seine eigene Art durch die Reise der Trauerbewältigung gehen. Noch wichtiger ist: Es ist okay, zurückzukehren oder länger in einer bestimmten Phase zu verweilen, solange man weiter Fortschritte macht und Heilung findet.

Trauerbewältigung kann ein langer und schwieriger Prozess sein, aber es gibt viele Möglichkeiten, um zu helfen:

Finde eine Person, der du vertraust und mit der du über deine Trauer sprechen kannst. Dies kann ein Freund, Familienmitglied, Therapeut oder Mitglied einer Trauergruppe sein.

Das Schreiben von Tagebüchern, Briefen oder Gedichten kann eine hilfreiche Methode sein, um Ihre Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten.

Bewegung, wie Spazierengehen, Joggen oder Yoga, kann helfen, Stress und Anspannung zu reduzieren und das körperliche Wohlbefinden zu verbessern.

Stelle sicher, dass du genug Ruhe und Entspannung findest und deine eigenen Bedürfnisse ernst nimmst.

Eine Trauergruppe kann ein Ort sein, an dem du unterstützt wirst und mit anderen deine Gedanken teilen kannst, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Wenn du Schwierigkeiten hast, deine Trauer zu verarbeiten, solltest du in Betracht ziehen, eine oder einen Therapeut:in oder Psychiater:in zu konsultieren.

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