Psychotherapie - Was du wissen solltest

Psychotherapie ist eine Form der Behandlung, die sich auf die Verbesserung der psychischen Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen konzentriert. Sie kann Menschen helfen, ihre Probleme zu lösen und ihr Leben zu verbessern.

Psychotherapie kann in verschiedenen Formen stattfinden, wie zum Beispiel in Einzelsitzungen, in Gruppensitzungen oder online. Sie wird von qualifizierten Psychotherapeuten durchgeführt, die speziell ausgebildet sind, um Menschen bei der Bewältigung von psychischen Problemen zu helfen.

Es gibt verschiedene Arten von Psychotherapien, wie zum Beispiel die kognitive Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologische Psychotherapie und die familien- und systemtherapie. Jede Art von Psychotherapie richtet sich an bestimmte Probleme oder Bedürfnisse und kann für einige Menschen besser geeignet sein als für andere.

Psychotherapie kann Menschen dabei helfen, ihre Gefühle und Gedanken besser zu verstehen und zu lernen, wie sie damit umgehen können. Sie kann auch dazu beitragen, dass Menschen ihr Verhalten ändern und ihre Beziehungen verbessern.

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Der Start - Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Therapie?

Wenn du dich bereits in einer schwierigen Phase befindest und dich festgefahren fühlst, kann es schwierig sein, alleine aus dieser Situation zu finden. Genauso schwierig kann es sein, selbst zu entscheiden, wann es Zeit für eine Psychotherapie oder andere professionelle Hilfe, wie psychologische Beratung oder Coaching ist.

Jeder fünfte Mensch in Deutschland leidet an einer psychischen Erkrankung, aber nur etwa 30 % suchen Hilfe in Form einer Psychotherapie. Viele Menschen leiden unnötig. Sie haben oft Gedanken wie „Ich bin nicht krank genug für eine Psychotherapie“ oder „Ich komme ohne Psychotherapie zurecht“. Ohne professionelle Hilfe kann sich das Leiden der Betroffenen verschlimmern.

Wichtige Anzeichen dafür, dass es ratsam ist eine:n Psychotherapeut:in aufzusuchen:
  • Bist du emotionaler als sonst?

  • Greifst du vermehrt zu Alkohol oder anderen Substanzen, um Probleme zu bewältigen?

  • Du hast bereits erfolglos versucht, das Problem alleine in den Griff zu bekommen?

  • Macht sich dein Umfeld vermehrt Sorgen?

  • Bereiten dir deine Aktivitäten keine Freude mehr?

  • Schränken dich die Probleme im Alltag ein?

  • Hast du etwas traumatisches erlebt?

  • Leiden deine Beziehungen?

  • Ärzte finden keine Ursachen für deine körperlichen Beschwerden?

Wenn du dich durch eine der genannten Fragen angesprochen fühlst, oder schon öfter mit dem Gedanken an eine Therapie gespielt hast, ist es sicherlich nicht verkehrt, sich professionelle Hilfe in Form einer Psychotherapie zu suchen. Die Helpcity Psycholog:innen bieten auch ein kostenloses Erstgespräch an, falls du dir nicht sicher sein solltest, was für dich das richtige ist.

Die richtige Wahl treffen

Damit eine Therapie so erfolgreich wie möglich verläuft, ist es wichtig, den/die richtige:n Psychotherapeut:in zu finden. 

Frage dich bei der Wahl des/der Therapeutin: Fühle ich mich wohl? Fühle ich mich verstanden? Habe ich ein gutes Bauchgefühl? So wie bei jedem anderen Job auch gibt es Therapeut:innen, die eventuell besser mit dir harmonieren als andere. Das hat weniger mit der Kompetenz als mehr damit zu tun, wie ihr zwischenmenschlich harmoniert. Das ist wichtig, denn die Therapie ist ein langer Prozess, in dem du vermutlich über viele Dinge sprichst und Dinge verändern wirst. Die professionelle Therapiebeziehung ist noch immer der wichtigste Prädiktor für eine erfolgreich verlaufende Therapie.” – rät Psychotherapeutin Marie-Christin Atzor

Ablauf einer Therapie

Die verschiedenen Verfahren

Es gibt verschiedene Psychotherapien, die auf unterschiedlichen wissenschaftlichen Theorien zur Entstehung und Behandlung psychischer Störungen beruhen.

In der Regel werden vier psychotherapeutische Verfahren von den Krankenkassen bezahlt (sog. Leitlinienverfahren), weil deren Wirksamkeit bei der Behandlung psychischer Erkrankungen hinreichend belegt ist. 

Hierzu zählen:

  • (Kognitive) Verhaltenstherapie
  • Tiefenpsychologisch fundierte Therapie
  • Psychoanalytische Therapie
  • Systemische Therapie
Die psychotherapeutische Sprechstunde und probatorische Sitzungen

Probatorische Therapiesitzungen, auch als „Erstgespräche“ oder „Kennenlernsitzungen“ bezeichnet, sind eine Gelegenheit für dich und Therapeut:innen, sich kennenzulernen und zu überlegen, ob ihr zusammenpasst.

In einer probatorischen Therapiesitzung wirst du dem/der Therapeut:in Probleme und Ziele mitteilen und er/sie wird einen Überblick über Therapieansätze und -methoden geben. Der/die Therapeut:in wird auch Fragen stellen, um mehr über dich und deine Bedürfnisse zu erfahren.

Während der probatorischen Therapiesitzung solltest du dem/der Therapeut:in auch Bedenken oder Vorbehalte gegenüber der Therapie mitteilen. Der/die Therapeut:in wird dann erklären, wie er/sie helfen kann, diese Bedenken oder Vorbehalte zu überwinden.

Es ist wichtig, dass du dich während der probatorischen Therapiesitzung wohl fühlst und dass du dem/der Therapeut:in vertrauen kannst. Wenn du  das Gefühl hast, dass die Chemie nicht stimmt oder wenn du dich unwohl fühlst, sollte darüber mit dem Therapeuten gesprochen werden oder sich nach einem anderen Therapeuten umsehen werden.

Wenn du dich entscheidest, die Therapie fortzusetzen, wird der Therapeut gemeinsam mit dir einen Behandlungsplan erstellen und festlegen, wie oft und wie lange die Sitzungen stattfinden. Es ist wichtig, dass du dich an den Behandlungsplan hältst und regelmäßig an den Sitzungen teilnimmst, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Die Dauer einer Therapie

Die Dauer einer Therapie kann je nach Art der Therapie und den individuellen Bedürfnissen und Zielen unterschiedlich sein. Einige Therapien können nur wenige Sitzungen erfordern, während andere über mehrere Monate oder sogar Jahre gehen können.

Die Dauer einer Therapie hängt in erster Linie von den Zielen ab, die du und der/die Therapeut:in gemeinsam festgelegt habt. Wenn die Ziele klar definiert sind und du Fortschritte machst, kann die Therapie schneller beendet werden. Wenn die Ziele weniger klar sind oder wenn du Schwierigkeiten hast, Fortschritte zu machen, kann die Therapie länger dauern.

Ein anderer Faktor, der die Dauer einer Therapie beeinflussen kann, ist die Art der Therapie. Einige Therapien, wie zum Beispiel die kognitive Verhaltenstherapie, haben in der Regel eine kürzere Dauer als andere Therapien, wie zum Beispiel die tiefenpsychologische Psychotherapie. Die Art der Therapie sollte jedoch nicht die einzige Entscheidungsgrundlage sein, sondern auch darauf abgestimmt sein, welche Art von Behandlung für dich am besten geeignet ist.

Es ist wichtig, dass du und der/die Therapeut:in regelmäßig den Fortschritt der Therapie überwacht und überlegt, ob die Therapie noch benötigt wird oder ob sie beendet werden kann. Wenn du das Gefühl hast, dass die Therapie nicht mehr hilfreich ist oder wenn du das Gefühl hast, dass du deine Ziele erreicht hast, solltest du darüber mit dem/der Therapeut:in sprechen.

Was tue ich, wenn es “hakt”? - Probleme während der Therapie

Therapien sind ein wichtiger Bestandteil der psychischen Gesundheit und können Menschen dabei helfen, ihre Probleme zu lösen und ihr Leben zu verbessern. Trotzdem kann es während einer Therapie zu Schwierigkeiten kommen, die das Fortschreiten der Therapie behindern oder sogar unmöglich machen.

Eines der häufigsten Probleme in einer Therapie ist die mangelnde Motivation oder das Desinteresse des Ratsuchenden. Es kann schwierig sein, sich auf die Therapie einzulassen und sich mit schwierigen Themen auseinanderzusetzen, insbesondere wenn man sich alleine, schwach oder hilflos fühlt. Auch wenn man sich überfordert fühlt, kann es schwierig sein, sich auf die Therapie zu konzentrieren oder die Hausaufgaben zu erledigen, die der/die Therapeut:in stellt.

Ein weiteres häufiges Problem in einer Therapie ist die mangelnde Vertrauensbildung zwischen Ratsuchender Person und Therapeut:in. Wenn diese Vertrauensbasis fehlt, kann die Therapie weniger wirksam sein oder sogar scheitern.

Ein weiteres Problem, das in einer Therapie auftreten kann, ist die mangelnde Fortschrittskontrolle. Es ist wichtig, dass Ratsuchende und Therapeut:in gemeinsam Ziele festlegen und den Fortschritt der Therapie überwachen. Wenn der Fortschritt zu langsam ist oder sich die ratsuchende Person nicht besser fühlt, kann es schwierig sein, die Motivation aufrechtzuerhalten und die Therapie fortzusetzen.

Versuche nicht dem/der Therapeut:in zu gefallen: je authentischer und ehrlicher du sagst, was in dir vorgeht – das kann auch sowas sein wie „ich fühle mich gerade von Ihnen missverstanden” oder “ich schäme mich Ihnen davon zu erzählen” oder “dem was Sie sagen stimme ich nicht zu“ – desto besser kann die Therapeutin/ der Therapeut greifen was in dir vorgeht und dich unterstützen. Die Therapie ist eine professionelle Beziehung. Das ist das schöne – du hast keine Verantwortung für die Gefühle des Therapeuten/ der Therapeutin und kannst frei heraus sagen was in dir vorgeht” – rät Psychotherapeutin Marie-Christin Atzor

Erfolgreicher Abschluss - Wie endet eine Therapie?

Das Abschließen einer Therapie ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Verbesserung der psychischen Gesundheit. Es ist wichtig, sich bewusst mit dem Ende der Therapie auseinanderzusetzen und sich auf die nächsten Schritte vorzubereiten.

Eine gute Vorbereitung auf das Ende der Therapie beginnt damit, dass du und der/die Therapeut:in gemeinsam Ziele festlegt und den Fortschritt der Therapie überwacht. Dies kann dazu beitragen, dass du dich besser auf das Ende der Therapie vorbereiten kannst und dich sicherer fühlst, wenn du alleine weitermachst.

Es ist auch wichtig, dass du mit dem/der Therapeut:in gemeinsam einen Plan für das Abschließen der Therapie erstellen kannst. Dieser Plan kann beinhalten, wie du deine Fortschritte überwachen und dich um deine psychische Gesundheit kümmern wirst, nachdem die Therapie beendet ist. Es kann auch sinnvoll sein, sich über mögliche Rückfälle und die Möglichkeiten zu unterhalten, wie man diese vermeiden oder bewältigen kann.

Ebenso wichtig ist, dass du die Möglichkeit hast, deine Gefühle und Gedanken über das Ende der Therapie auszudrücken. Dies kann dazu beitragen, dass du dich besser auf das Ende der Therapie vorbereiten kannst und dich sicherer fühlst, wenn du alleine weitermachst.

Wenn die Therapie beendet ist, ist es wichtig, dass du deine Fortschritte weiter überwachst und dich um deine psychische Gesundheit kümmerst. Dies kann durch regelmäßige Selbsthilfegruppen, Freiwilligenarbeit oder das Finden von Unterstützung bei Freunden und Familie geschehen. Es kann auch sinnvoll sein, sich gegebenenfalls erneut in Behandlung zu begeben, wenn es erforderlich ist.

Das Abschließen einer Therapie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Verbesserung der psychischen Gesundheit. Es ist wichtig, sich bewusst mit dem Ende der Therapie auseinanderzusetzen und sich auf die nächsten Schritte vorzubereiten, um sich sicher und gefestigt zu fühlen.

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