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Trauer nach einem Schwangerschaftsabbruch - Was jetzt helfen kann

Trauer nach einem Schwangerschaftsabbruch
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Sophia Schmidt

B.A. Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin

Das Thema Abtreibung ist leider in unserer Gesellschaft immer noch sehr tabuisiert. Es ist eine Thematik, welche man in der Regel nicht bei einem Kaffeeklatsch auf den Tisch bringt; eine Entscheidung, welche eine Frau nicht leichtfertig trifft.

Was bedeutet Abtreibung und wie kann man Trauer verstehen?

Eine Abtreibung, oder in der Fachsprache auch Schwangerschaftsabbruch genannt, ist der gezielte Abbruch bzw. das gezielte Beenden einer Schwangerschaft. Dies kann durch verschiedene Methoden und unter Berücksichtigung der zeitlichen Beendigung der Schwangerschaft geschehen. Oftmals ist dieser Abbruch der Schwangerschaft mit Trauer verbunden. Trauer, weil man sich von einem Kind bewusst verabschiedet hat. Trauer, weil man diese schwere Entscheidung treffen musste. Trauer, weil man vielleicht niemanden hat, dem man sich anvertrauen kann. Die Gründe für Trauer sind vielfältig.

So ist Trauer ein seelischer Schmerz, ein schmerzhaftes Gefühl, welche durch einen Verlust , z.B. eines Menschen, oder durch ein Unglück entstehen.

Für viele Frauen ist es keine freudige Überraschung, wenn der Schwangerschaftstest positiv ausfällt. Es gibt verschiedene und individuelle Gründe, weshalb sich eine Frau gegen ein Kind entscheiden kann. Neben den medizinischen Aspekten spielen auch persönliche und ethische Aspekte eine Rolle. Gesellschaftlich und politisch wird Abtreibung mitunter heftig diskutiert, weil hier die freie Wahl der Frau dem Schutz des ungeborenen Kindes gegenübersteht.

Der Schwangerschaftsabbruch ist nach § 218 StGB zwar grundsätzlich rechtswidrig und strafbar, aber aufgrund der sogenannten Eigenvorsorge unter bestimmten Voraussetzungen dennoch straffrei.

Damit ein Schwangerschaftsabbruch überhaupt erfolgen kann, muss sich die Frau an die Beratungsreglung halten. Das bedeutet, dass sie sich in eine staatlich anerkannte Beratungsstelle bezüglich Schwangerschaftsabbrüchen begeben muss (z.B. Pro Familia). Ebenso bedeutet dies auch, dass ein Schwangerschaftsabbruch nur dann straffrei bleibt, wenn verschiedene Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Die schwangere Frau selbst muss die Abtreibung anfordern (nicht der Kindsvater oder andere)
  • Die Frau muss sich, wie bereits erwähnt, in einer anerkannten Beratungsstelle bezüglich der Abtreibung beraten lassen
  • Sie muss dem Arzt, der den Schwangerschaftsabbruch durchführen soll, eine schriftliche Bestätigung der Beratung(Beratungsbogen) vorlegen

Es ist deutlich, dass dies ein sehr sensibles Thema ist, mit dem man sich als Betroffene auseinandersetzen sollte. Aufgrund dieser emotionalen Thematik und der Schuldgefühle, welche die meisten Frauen in sich tragen, sprechen viele Betroffene gar nicht darüber und verschweigen es sogar der eigenen Familie und Menschen, die einem nahe stehen. Zu groß ist die Angst vor Verurteilung und Schuldzuweisung. Jedoch ist es von großer Wichtigkeit sich mitzuteilen und über die Trauer, die Gefühle und Gedanken zu sprechen.

Wie kann die Frau mit ihrer Trauer umgehen? Welche Möglichkeiten der Trauerbewältigung durch Schwangerschaftsabbrüche gibt es?

  • Essenziell wichtig ist es, der Trauer Raum zu geben und sie zu zulassen
  • Viele Selbsthilfegruppen haben sich bereits gegründet, um sich gemeinsam auszutauschen und füreinander da zu sein. Hier findet die Frau einen Ort, um sich mitzuteilen und mit Gleichgesinnten die Trauer zu überwinden
  • Versöhnung mit sich selbst
  • Versöhnung mit dem ungeborenen Kind
  • Sich immer wieder die eigenen Gründe der Abtreibung bewusst machen
  • Beratungsstellen aufsuchen
  • Rituale können helfen, den Abschied des Kindes zu begleiten
  • Sich Zeit geben

Nachdem so eine schwierige Entscheidung getroffen wurde, überwiegt am Ende meistens die Erleichterung. Wichtig ist zu beachten, dass jeder Mensch anders und auf seine eigene Art und Weise trauert. Hier gibt es kein ,,richtig” oder ,,falsch”. Und: Hilfe und Unterstützung gibt es immer, wenn man dies nur möchte.

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