Depressionen: Wie Angehörige Betroffenen helfen können - und sich selbst.
Sophia Schmidt
B.A. Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin
Depressionen ziehen sich durch die ganze Gesellschaft. Sie machen vor keinem halt und können jeden einmal in seinem Leben betreffen. Die Ursachen hierfür sind so vielfältig, wie die Krankheit Depression selbst. Meist kann man die Depression nicht auf eine einzige Ursache zurückführen. Sie entwickelt sich aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren und Einflüssen, wie z.B. traumatische Erlebnisse, aber auch genetische Veranlagung.
Tatsächlich ist es wichtig, sich erstmals über die Erkrankung als solche zu informieren, um überhaupt verstehen zu können, wie sich Symptome äußern und wie man mit dieser Krankheit umgehen kann.
Depressionen - Häufige Symptome
So leiden Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, meist unter
- Schlafstörungen,
- Interesse- und Freudlosigkeit,
- Ängste und innerer Unruhe,
- Antriebslosigkeit,
- Schuldgefühlen,
- Konzentrationsproblemen
- Entschlussunfähigkeit,
- tiefer Verzweiflung,
- suizidalen Gedanken.
Der Einfluss auf die Angehörigen
Diese Krankheit beeinflusst nur selten ausschließlich das Leben einer betroffenen, erkrankten Person, sondern auch jenes der Menschen, die der Person sehr nahe stehen. So auch Angehörige, wie enge Familie, aber auch weitere Verwandtschaft und Freunde. In den meisten Fällen leiden die Angehörigen mit. Eine Depression beeinflusst das Umfeld folglich viel mehr als beispielsweise eine physische Erkrankung (z.B. eine Sportverletzung).
Wird eine Depression vermutet oder wurde sogar schon diagnostiziert, so können Angehörige auch eine wichtige Stütze für Betroffene sein, da sie den Krankheitsverlauf hautnah mitbekommen und die erkrankte Person am besten kennen.
Familie, Freunde und Partner möchten helfen, wissen aber oft nicht, was sie tun können. Man sollte jedoch nicht verzagen, denn es gibt viele Möglichkeiten den Betroffenen durch die Krankheit und die herausfordernde Zeit hindurch zu helfen.
Hilfe für Betroffene - Wie kann ich Menschen mit einer Depression unterstützen und helfen?
- Hilfreich kann sein, erst einmal Verständnis für die Krankheit zu zeigen, sie ernst nehmen, aber nicht dramatisieren
- Es ist wichtig der erkrankten Person zu vermitteln, dass Hilfe definitiv möglich ist und dass dadurch die Zukunft wieder besser wird
- Elementar ist es, die Betroffenen zu motivieren sich in Behandlung zu geben, aber trotzdem auf die eigenen Grenzen und die eigene Belastbarkeit achten
- Bedeutend ist auch bei der Suche nach professioneller Hilfe zu unterstützen und ggf. gemeinsam bei Therapeuten anzurufen
- Ebenso kleine, gemeinsame Aktivitäten, wie Spazierengehen oder Musikhören können zu einem besseren Befinden beitragen und helfen
- Eine Begleitung durch eine schwere Zeit durch Angehörige macht viel aus!
- Kontraproduktiv ist es, die Betroffenen mit Ermahnungen oder Appelle, wie ,,sieh doch nicht immer alles so negativ” oder ,,reiß‘ dich zusammen” zu besänftigen. Diese maximieren sowohl die Schuldgefühle als auch den Druck Betroffener
- Mit dem Einverständnis des Betroffenen können Angehörige bei alltäglichen Erledigungen helfen, wie z.B. Terminerinnerungen, Medikamenteneinnahme, Mithilfe im Haushalt anbieten, etc.
Hilfe für Angehörige - Was kann ich für mich tun?
- In den meisten Fällen ist es sinnvoll, dass man sich als Angehöriger selbst professionelle Hilfe und Unterstützung sucht, z.B. bei Psychotherapeuten oder psychosozialen Beratungsstellen (z.B. Caritas, Diakonie, etc.)
- Reicht dies nicht aus ist es ratsam sich in Selbsthilfegruppen für Angehörige zu begeben und Coachings in Anspruch zu nehmen
- Ist man als Partner:in betroffen und Beziehungsprobleme gehen mit der Depression einher, so kann eine Paartherapie sinnvoll sein
- Es ist elementar wichtig, dass Angehörige ihr eigenes Leben weiterführen und sich nicht von der depressiven Stimmung anstecken lassen, denn damit ist niemandem geholfen
Die Möglichkeiten der Hilfe von Angehörigen sind breitgefächert, weitreichend und vielfältig. Am Ende des Tages ist es einfach am wichtigsten, die Betroffenen nicht im Stich zu lassen und niemals die Empathie und das Verständnis für diese Krankheit zu verlieren.
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