Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und wie entsteht sie?


Claudia Rickmann
Dipl. Sozialarbeiterin, Autorin, systemische Beraterin und Helpcity Mentorin
Eine Posttraumatische Belastungsstörung kann durch ein einzelnes sehr belastendes Ereignis aber auch in Folge mehrerer belastender Vorkommnisse von außergewöhnlichem Umfang (z. B. durch einen Unfall, eine Gewalttat, Folter, Krieg, sexualisierte und emotionale Gewalt oder durch schwere frühkindliche Traumata) entstehen.
Symptome einer PTBS
Eine PTBS drückt sich in großer Hilflosigkeit, in einem Gefühl des Ausgeliefertseins, in Verzweiflung, in tiefer Trauer, Gefühlen von Überforderung, Hilflosigkeit, Aggressivität oder Depression aus. Konkrete Auslöser für eine PTBS können große körperliche oder seelische Verletzungen sein, die zu einer Überforderung der psychischen Schutzmechanismen führen kann.
Eine PTBS zeigt sich häufig durch innere Rückblendungen (Flashbacks), die ein wiederholtes Erleben der seelischen Belastungen in Form von Gereiztheit, Schreckhaftigkeit, Nervosität, Angst-und Panikattacken, intensives Grübeln oder eine anhaltende Schlaflosigkeit auslösen.
Manchmal tritt eine PTBS auch häufig mit deutlichem zeitlichen Abstand zum auslösenden Ereignis auf.
Ein Trauma wird dabei oft durch kritische Lebensereignisse (Arbeitsplatzverlust, schwere Krankheit, Unfall, Tod eines nahestehenden Menschens, Trennung, Mobbing, Gewaltsituationen) ausgelöst. Auch biographische Übergänge (neuer Arbeitsplatz, Umzug, altersbedingte Veränderungen, körperliche Einschränkungen und Behinderung) können bei einer Person traumatische Gefühle auslösen.
Bei einem Trauma nach ICD X differenziert man:
Sie wird durch eine außergewöhnliche seelische oder körperliche Belastung verursacht und ist von vorübergehender Dauer. Die traumatischen Gefühle klingen nach wenigen Tagen ab.
Sie entsteht durch schwere Belastungsfaktoren und löst bei fast jedem Menschen eine tiefe Verzweiflung und Unsicherheit aus und ist zudem meist von längerer Dauer. Manchmal treten die traumatischen Symptome sogar erst nach Jahren auf. Ein prägnantes Beispiel für eine PTBS kann z. B. eine frühkindliche Bindungsstörung sein. Die betroffene Person wiederholt die dadurch entstandenen Verhaltensmuster häufig in der Beziehungsgestaltung mit anderen Menschen.
Eine Anpassungsstörung wird durch enorme psychosoziale Belastungssituationen ausgelöst (Trauer nach einer Trennung, Einsamkeit, anhaltende und pathologische Trauerstörung durch den Verlust eines nahestehenden Menschen oder Angehörigen, vorübergehende Überforderung). Sie dauert mindestens einen Monat und kann über mehrere Monate andauern. Die betroffene Person hat eine intensive Sehnsucht nach der verstorbenen Person, haftet in Gedanken fest, kann sich nur schlecht lösen oder „verabschieden“ und hat ein sehr stark beeinträchtigtes Identitätsgefühl.
Merkmale der PTBS
- Flashbacks: Wiedererinnern des traumatischen Ereignisses
- Vermeidungsverhalten: man vermeidet Orte und Situationen die an das Trauma erinnern
- Erinnerungslücken: einzelne Aspekte oder das gesamt erlebte Trauma werden nicht mehr erinnert oder dissoziiert bzw. abgespalten
- Entfremdungsgefühle: Betroffene haben das Gefühl, neben sich zu stehen und nicht wirklich präsent zu sein
- Negative Glaubenssätze und negative Selbsteinschätzung
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Auch nach einem durchlebten schweren Trauma und damit verbundenen Rückschlägen kann das Individuum an schweren Krisen reifen und im positiven Sinne gestärkt daraus hervorgehen.
Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und wie entsteht sie?
Eine Posttraumatische Belastungsstörung kann durch ein einzelnes sehr belastendes Ereignis aber auch in Folge mehrerer belastender Vorkommnisse von außergewöhnlichem Umfang (z. B. durch einen Unfall, eine Gewalttat, Folter, Krieg, sexualisierte und emotionale Gewalt oder durch schwere frühkindliche Traumata) entstehen.
Wie lässt sich eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) behandeln und wie geht man als Betroffene:r damit um?
In den meisten Fällen muss eine PTBS durch eine Therapie behandelt werden, häufig ist eine medikamentöse Behandlung bei der betroffenen Person notwendig, damit sie wieder zur Ruhe kommt und um die Anspannung zu reduzieren.