"Mit einem Schlag änderte sich für mich alles."

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Sabine für Menschen von Helpcity

Hallo, mein Name ist Sabine.

Bis zu der Diagnose Depression war es ein langer Weg für mich. Ich stand voll im Leben und war immer für alle anderen da. Es gab nichts, was ich nicht geregelt bekommen hatte. Ich bin 40 Stunden und manchmal auch mehr arbeiten gegangen und bin quasi alleinerziehende Mutter, da mein Mann immer unter der Woche außerhalb war. Als ich merkte, dass was nicht mehr so war wie immer, dachte ich nur es geht schon wieder weg. Dieses Gefühl wurde immer stärker, aber meine Aufgaben wurden immer mehr. Das ging 3 Jahre so – bis dann wirklich alles zu viel wurde.

Mein Sohn entfernte sich immer mehr von mir und wenn wir mal reden wollten endete es im Streit. Mein Mann wollte nur seine Ruhe und nichts von den Problemen zu Hause wissen. Als ich dachte es geht nicht tiefer, musste ich drei Verluste in kurzer Zeit verkraften. Der schlimmste Verlust war der von meinem Vater. Ich durfte und konnte nicht trauern, da die anderen Verluste kurz darauf passierten.
Leider kamen dann auch noch Probleme in der Beziehung und auf Arbeit dazu. Das ganze brachte dann das Fass zum Überlaufen. Ich bin auf Arbeit zusammengebrochen und erst dann ging ich um Doc.

Als es dann hieß, ich habe Depression war ich komplett überfordert.
Leider ist die Krankheit Depression immer noch ein Tabu Thema. Freunde haben sich zurückgezogen weil sie damit überfordert waren. Mit einem Schlag änderte sich für mich alles. Selbst innerhalb der Familie kam es zum Bruch.  Auf der einen Seite wegen meiner Depression und auf der anderen Seite aus irgendwelchen Gründen die mir nicht gesagt werden.

Irgendwann wollte ich mir dann auch Hilfe über das Netz suchen.  Menschen, die genauso wie ich an einer Depression leiden. Durch einen Zufall bin ich auf Helpcity gestoßen. Dort lernte ich einen Mentor kennen der sich Zeit nahm und mir das Gefühl gab nicht alleine zu sein. Bei ihm brauchte ich mich nicht verstellen und das war ein super Gefühl.  Wir haben viel geschrieben und auch telefoniert. Er gab mir dann auch den ein oder anderen Tipp. Bis dahin hatte ich schon einiges ausprobiert aber es wollte mir nichts helfen.  Ich hatte immer das Gefühl auf der Stelle zu treten.

Mir ist klar, dass es trotzdem immer noch wieder schlechte Tage gibt aber es haut mich nicht mehr so um und ich kann anders reagieren. Ich könnte noch ewig weiter schreiben aber ich möchte an dieser Stelle alle ermuntern nicht so lange zu warten wie ich es persönlich gemacht habe. Umso länger es dauert sich zu überwinden zum Doc zugehen umso länger ist der Weg zurück in ein fast normales Leben.

Zu wissen, dass andere Betroffene mit ihren Ängsten und Sorgen nicht allein sind, kann sehr hilfreich sein. Deswegen möchten wir dich und deine Geschichte vorstellen. Warst du schon mal in einer schwierigen Situation? Was oder wer hat dir geholfen?

Du magst das vielleicht nicht glauben, aber deine Geschichte könnte für andere Gold wert sein – sie könnte einen Wendepunkt in ihrem Leben darstellen.

Schreib uns dafür doch eine kurze E-Mail an kontakt@helpcity.de. Gerne teilen wir deine Story mit den anderen Usern. Ob als Social Media Beitrag, auf der Pinnwand oder auf unserem Helpcity Blog – das darfst du entscheiden. Die Veröffentlichung kann natürlich komplett anonym erfolgen.

Wir freuen uns auf deine Nachricht! 

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