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„Mein Beruf als Sozialarbeiterin eröffnet mir unterschiedliche Betrachtungsweisen auf die schwierige Lebenssituationen von Klienten“

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Claudia Rickmann

Dipl. Sozialarbeiterin, Autorin, systemische Beraterin und Helpcity Mentorin

Über berufliche Umwege (Erstberuf als Reiseverkehrskauffrau, dann Engagement in der sozialen Arbeit) kam ich vor 24 Jahren zu meinem Traumberuf als Sozialarbeiterin und hatte damals mit großem Interesse Soziale Arbeit an der SRH Hochschule in Heidelberg studiert. Es macht mich froh, wenn ich Menschen in prekären Lebenslagen kompetent beraten und begleiten kann und wenn es ihnen wieder besser geht.

Das sehr junge Team und die User der App sind eine große Bereicherung für mich, auch deswegen, weil ich die Digitalisierung mit meinem Beruf verbinden kann. Ebenso ist es spannend für mich auch diverse Blogartikel für die App zu verfassen.

Dein Beruf bringt dich immer wieder mit Menschen in Berührung, die herausfordernde Situationen zu meistern haben. Was war deine größte Herausforderung im Leben?

Meine Erkrankung begann schleichend in 2014 und ich habe zahlreiche Operationen hinter mir mit diversen Krankenhausaufenthalten. Eine Zeit sah es so aus als ob die Ärzte nicht mehr viel machen konnten, ich war wochenlang ans Haus gebunden. Ich habe hartnäckig nach guten Ärzten und sinnvollen Behandlungsmöglichkeiten gesucht und dank meiner Ärzte kann ich wieder fast ein normales Leben führen. Die Schmerztherapie ermöglicht es mir wieder ein schmerzfreieres Leben zu führen und meinen Aktivitäten nachzugehen. Ich weiß schöne Lebensmomente sehr zu schätzen und habe ein neues Bewusstsein für das Thema Gesundheit erlangt.

Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden?

Der Beruf der Sozialpädagogin ist sehr vielseitig und abwechslungsreich, ich habe mich für diesen Beruf entschieden da ich sehr kontaktfreudig und empathisch bin. Es ist eine große Bereicherung wenn ich Klienten professionell beraten und begleiten kann, wenn sie viel mitnehmen aus den psychosozialen Gesprächen und wenn sich neue Lösungen auftun. Das schönste Einsatzgebiet der sozialen Arbeit sind die Bereiche Flüchtlingshilfe, betriebliche Sozialarbeit und der Kliniksozialdienst. Natürlich erlebe ich manchmal auch beratungsresistente Klienten die sich im Kreis drehen und gehe damit professionell um, wenn die Beratung dann stockt. Meine umfangreiche Lebenserfahrung wirkt sich positiv auf das Beratungssetting aus.

Welche Erfahrung in deinem Beruf hat dich am meisten geprägt? Und warum?

Ich hatte leider vor einigen Jahren einen Fall der massiv unter seiner Alkoholabhängigkeit litt und wo ich leider miterleben musste wie er damals an multiplem Organversagen aufgrund seines hohen Alkoholabusus verstarb. Ich stieß damals an meine persönlichen Grenzen und war damals sehr schockiert darüber. Bis heute muss ich manchmal an diesen Klienten denken und dass er es damals leider nicht mehr geschafft hatte seinem Leiden zu entkommen.

Würdest du sagen, dass ein Netzwerk, bei dem es genau um diese gegenseitige Unterstützung geht, dabei helfen kann mit herausfordernden Situationen umzugehen?

Als ich an meiner Autoimmunerkrankung der interstitiellen Zystitis nebst chronischer Schmerzen erkrankte, hatte ich mich damals einem digitalen Selbsthilfenetzwerk angeschlossen. Es tat gut mit der Krankheit nicht alleine zu sein und ich erfuhr auch von guten Behandlungsmöglichkeiten und Ärzten. Entscheidend war damals meine medizinische Rehamaßnahme in einer Rehaklinik wo ich endlich die richtigen Medikamente und sonstigen Behandlungsmöglichkeiten für mich fand. Ich habe auch sehr viel meinem Bonner Urologen und Schmerztherapeuten zu verdanken.

Was würdest du Menschen in herausfordernden Situationen sonst noch raten, die sich gerade in einer belastenden Situation befinden?

Ich rate Menschen in schwierigen Lebenslagen, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen oder sich auf digitale Selbsthilfeplattformen zu begeben oder psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Wichtig ist es auch, dass eine Erkrankung oder schwierige Herausforderungen nicht den gesamten Raum im Leben eines Menschen einnehmen und dass man sich trotz allem an den schönen Dingen des Lebens erfreuen kann.

Claudia Rickmann ist Migrationssozialberaterin in der Flüchtlingshilfe und leidet selbst seit 2015 an einer Autoimmunerkrankung, sie ist Schmerzpatientin und macht eine medikamentöse Schmerztherapie und führt fast ein normales Leben.

Aufgrund ihrer eigenen gesundheitlichen Handicaps hat sie eine positive Betrachtungsweise auf die Themen Gesundheit sowie Lebensqualität und verfügt über eine sehr hohe Resilienz.

Außerdem hat sie selbst vor einigen Jahren eine toxisch-narzisstische Partnerschaft erlebt und berät seit langem Klienten mit solch destruktiven Paarbeziehungen um den Weg heraus gemeinsam mit den Klienten zu gestalten. Claudia hat bereits einiges zu diesem Thema publiziert. Ein weiterer großer Schwerpunkt von Claudias Beratung liegt auf der Begleitung von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen wie z. B. die Borderline-Störung und auf der Suchtberatung. Claudia Rickmann hat eine jahrelange Beratungserfahrung in der betrieblichen Sozialarbeit vorzuweisen und arbeitet mit Elementen aus der systemischen Beratung sowie aus der kognitiven Verhaltenstherapie. Sie berät auch auf Französisch, Englisch, Russisch und Serbokroatisch.

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